30.6.2013

Planspitze Nordwand "Pichlweg"

meist 1-2, Stelle 3-, 600hm

im oberen Teil sehr ausgesetzter Klassiker, alpiner Charakter (Bruch, Orientierung)

rot - Pichlweg, blau - Originalausstieg,  grün - Glatter-Riss (Einstiegsvariante)
rot - Pichlweg, blau - Originalausstieg, grün - Glatter-Riss (Einstiegsvariante)

Den Pichlweg erreicht man am besten über den Höllersteig, der kurz nach der Ennsbrücke beim Parkplatz Wegmacher in den Wald führt. Nach eineinhalb bis zwei Stunden erreicht man den Wandfuß, zum Pichlweg zweigt ein Pfad an der Baumgrenze kurz unterhalb der Felsen nach links und man erblickt schon bald den markanten (und oft nassen) Glatter-Riss. Dieser läßt sich allerdings durch einen kurzen querenden Abstieg nach links und dort aufsteigend über Schrofen umgehen. Man sollte in dem etwas unübersichtlichen Gelände nach wegweisenden Steinmännern Ausschau halten, denn ein Verhauer in diesem Schrofengelände kann doch unangenehm sein, Normalhaken sind hier eher ein Zeichen nicht den einfachsten Weg gefunden zu haben. 


Spätestens bei einer großen Höhle vereinigen sich die beiden Zustiegswege wieder und über eine gestufte Rampe steigt man nun in die eigentliche Nordwand ein. Die Wegführung ist hier nicht sehr eindeutig, am besten man sucht sich selbst den Weg des geringsten Widerstands und läßt dabei das nächste Ziel, den Beginn eines nach rechts oben führenden Bandes, welches unterhalb der Innthaler-Kamine ansetzt, nicht aus den Augen. Auf den Bändern liegt jede Menge Schotter, teilweise ist auch der Fels nicht ganz fest. Hier sind nun hier und da Steinmänner zur Orientierungshilfe aufgebaut und man sollte immer wieder (schon aus der Ferne) danach Ausschau halten, denn ganz so klar ist der Weiterweg nicht immer. Als Schlüsselstelle kann der kurze Abstieg durch einen Riss auf ein schmales, sehr ausgesetztes Band bezeichnet werden, an dessen Beginn zwei Bohrhaken und eine Gedenktafel angebracht sind. Nach etwa 5-8 Metern entlang des Bandes kommt man zu einem weiteren Bohrhaken (zwei Meter darüber noch einer) und ein paar Meter weiter muss man etwa 10 Meter zu Beginn in einem leicht nach links aufwärts ziehenden, gestuften "Riss" (ist aber eigentlich keiner) emporklettern. Man gelangt rechts haltend zu zwei knapp übereinander liegenden Bändern, wobei das obere eine abdrängende unangenehme Engstelle aufweist, während das eineinhalb Meter darunter liegende leichter begehbar ist. Beim Punkt 2000 kann man sich dann noch für den direkten Ausstieg oder für das Pichlband entscheiden.

Eindrucksvolle Bergtour, sollte nicht unterschätzt werden!